Der Weg zum deutschen Nationalstaat (1806–1871)

Maerz1848_berlin
Dieser Zustand währte bis 1806, als Napoléon in seinen Eroberungskriegen Mitteleuropa überrannte und das schwache Reichsgebilde zum Einsturz brachte. Der letzte Kaiser des faktisch nur noch formell bestehenden Heiligen Römischen Reiches (deutscher Nation), Franz II., der erst 1804 auch Kaiser des österreichischen Vielvölkerstaates geworden war, musste die Reichskrone auf Druck des französischen Kaisers ablegen. Unter Napoléon Bonaparte wurde die Anzahl der deutschen Staaten durch Zusammenlegung erheblich verringert und auch viele Reichsstädte verloren ihre Unabhängigkeit (deren Zahl hatte zeitweise über 80 betragen). Diese neu zusammengesetzten Staaten wurden Rheinbund genannt, und waren von Napoléon abhängig.

Nach der Niederlage Napoléons restaurierte der Wiener Kongress (18. September 1814 bis 9. Juni 1815) weitgehend die alten Herrschaftsverhältnisse. Deutschland, nun ohne einigendes Band, war teilweise im Deutschen Bund, einer losen Vereinigung von 38 deutschen Staaten unter Führung Österreichs organisiert. Kurz darauf wurde der Deutsche Zollverein geschaffen, in dem das wiedererstarkte Preußen dominierende Macht war.

Doch das deutsche Volk kam von der Idee der Französischen Revolution nicht mehr weg. Daher trafen sich am 18. Oktober 1817 Studenten zum Wartburgfest um Ideen auszutauschen, Höhepunkt war die Verbrennung von Werken von Autoren die gegen einen deutschen Staat waren, wie zum Beispiel Otto von Kotzebue.

Zur zweiten Zusammenkunft trafen sich 1832 30.000 Leute aus allen Bevölkerungsschichten und aus allen Ländern zum Hambacher Fest. Dort wurden zum ersten mal die Farben Schwarz-Rot-Gold gehisst, die später zu den Nationalfarben wurden.

Am 1. März 1848 begann mit der Besetzung des Ständehauses des badischen Landtags in Karlsruhe die Märzrevolution. Bis zum Ende der Märzrevolution kam es immer wieder zu militärischen Ausschreitungen. Die Märzrevolution fand im Deutschen Bund und den österreichischen und preußischen Provinzen statt. Durch Aufstände der Bürger mussten viele Monarchen ihren Platz räumen wie Fürst Metternich von Österreich, der 1813 noch am Wiener Kongress die Monarchie nach Napoléons Abtreten mitrestaurierte bzw. wieder aufbaute. Unter dem Druck der revolutionären Ereignisse in Berlin seit dem 6. März 1848 gab der preußische König Friedrich Wilhelm IV. zunächst nach, machte Zugeständnisse und reformierte den Deutschen Bund. Am 23. Juli 1849 wurden nach der Einnahme von Rastatt durch erbitterten Einsatz der preußischen Truppen die badische Revolution und die Märzrevolution beendet.

Schon bald nach der gescheiterten nationalen und liberalen Märzrevolution von 1848/1849 kam es zur Kollision Preußens mit der Großmacht Österreich um die Vormachtstellung im Deutschen Bund wie auch in Europa, die zum Deutschen Krieg von 1866 führte. Nachdem Preußen diesen Krieg für sich entschieden hatte, kam es zur Auflösung des Deutschen Bundes, zur Annexion seiner norddeutschen Kriegsgegner und dadurch zu einer weiteren Schrumpfung der Zahl deutscher Staaten.

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