Deutsche Sprache

Die in Deutschland gebräuchliche Sprache ist Deutsch. Es ist Amtssprache, wird als Standardsprache in den überregionalen Medien und als Schriftsprache verwendet. Als Sprache des Alltags wird es in vielen Regionen fast ausschließlich gesprochen (oft regional leicht eingefärbt), während in anderen Regionen daneben eine der vielen deutschen Mundarten verwendet wird.

Neben der deutschen Sprache sind regional auch die Sprachen der seit langem in Deutschland ansässigen Minderheiten als offizielle Sprachen anerkannt, wie Dänisch, Friesisch und Sorbisch. Gleiches gilt für das Niedersächsische (Plattdeutsch), das teils als eigenständige Sprache, teils aber auch als niederdeutscher Dialekt betrachtet wird. Die Zahl der Sprecher dieser Gruppen ist jedoch vergleichsweise klein und tendenziell abnehmend. Diesem Trend soll durch Unterricht in Kindergarten und Grundschule entgegengewirkt werden. Andere ehemals verbreitete Sprachen wie Moselromanisch (im 11. Jahrhundert ausgestorben), Polabisch (im 18. Jahrhundert ausgestorben) oder Jiddisch werden heute nicht mehr gesprochen.

Anders als in anderen Ländern gilt die Verwendung von Dialekten in Deutschland nicht überall als Makel, der das gesellschaftliche Fortkommen behindert. Stattdessen werden die Mundarten als kulturelle Bereicherung gesehen. Die bekanntesten Dialekte sind unter anderen Alemannisch, Badisch, Bairisch, Fränkisch, Hessisch, Schwäbisch, Niederrheinisch, Ripuarisch (Häufig auch als Rheinisch bzw. Kölsch bezeichnet, was jedoch nur Untergruppen sind), Thüringisch und Sächsisch, Berlinerisch und Pfälzisch. Diese Dialekte können von Gemeinde zu Gemeinde leichte Nuancen aufweisen. Hochdeutsch als Alltagssprache wird regional im vergleichsweise begrenzten Raum Südniedersachsen zwischen Hannover und Kassel gesprochen, wo der niederdeutsche Dialekt im 20. Jahrhundert ausgestorben ist.

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich in Deutschland viele Zuwanderer niedergelassen. Untereinander verwenden sie neben dem Deutschen noch häufig ihre Muttersprache, d. h. hauptsächlich Türkisch und Russisch.

Die deutsche Sprache war einst die Verkehrssprache von Mitteleuropa, Osteuropa und Skandinavien. Zeitweilig hatte Deutsch auch international eine gewisse Bedeutung als Wissenschaftssprache, bevor es von Englisch abgelöst wurde. In Europa ist es nach Englisch die am häufigsten unterrichtete Fremdsprache, weltweit liegt sie hier auf dem dritten Platz. Innerhalb der Europäischen Union ist Deutsch die Sprache mit den meisten Muttersprachlern, noch vor Englisch, Französisch, Spanisch oder Italienisch. Deutsch ist die am zweithäufigsten im Internet verwendete Sprache mit 8 % aller Internetseiten, nach englisch mit 50 % aller Seiten.

Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Hochdeutschen leistete Martin Luther im 16. Jahrhundert mit seiner Übersetzung der Bibel. Johann Christoph Adelung veröffentlichte 1781 das erste große Wörterbuch. Jacob und Wilhelm Grimm begannen 1852 mit der Herausgabe des umfassendsten Deutschen Wörterbuchs, das 1961 vollendet wurde, aber seither einer Überarbeitung unterzogen wird. Die deutsche Rechtschreibung wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts zunehmend normiert. Ein Durchbruch zu einer deutschen „Einheitsschreibung“ gelang mit dem „Orthographischen Wörterbuch der deutschen Sprache“ von Konrad Duden (1880), das in der Rechtschreibreform von 1901 in leicht veränderter Form zur Grundlage der amtlichen Rechtschreibung erklärt wurde. Erst 1996 kam es zu einer erneuten Rechtschreibreform.

Die an Schulen vorrangig gelehrte Fremdsprache ist Englisch, gefolgt von Französisch und danach von Russisch. In den letzten Jahren ist auch Spanisch immer beliebter geworden.

Englisch ist heute in allen Bundesländern teilweise bereits ab der dritten Grundschulklasse, spätestens aber ab der fünften Klasse der weiterführenden Schulen die erste Pflichtfremdsprache. Hiervon ausgenommen ist lediglich das Saarland, wo der Fremdsprachenunterricht nach wie vor mit Französisch beginnen kann. An einigen Gymnasien besteht die Möglichkeit, Latein oder Französisch als erste Fremdsprache zu belegen.
Heutige_deutsche_Mundarten
Beschreibung: Darstellungskarte zeigt die wichtigsten deutschen Mundarten der Gegenwart. Die Gebiete der niederdeutschen Sprache sind in gelber, die der mitteldeutschen Sprache in hellblauer und die der oberdeutschen Sprache in brauner Farbgebung gestaltet. Die Gebiete der deutschen Minderheiten im Osten Europas sind etwas blasser gehalten. Gebiete, in denen 2005 mehrere Sprachen vorherrschen oder in denen kaum noch Deutsch gesprochen wird, sind im hell-blassen Farbton gehalten; die niederdeutschen Mundarten in den Niederlanden, Belgien und Frankreich sind auf der Karte nicht enthalten.
Zeichner: Postmann Michael
erstellt am 4. Dezember 2004
Quellen: Nach den Vorgaben des „Atlas“ des Lingen-Verlages (1975) und dem „Großen Handlexikon in Farbe“, Bertelsmann-Verlag (1979), sowie dem „dtv-Atlas zur deutschen Sprache“, dtv-Verlag (9. Auflage; 1992) wurde vorliegende Darstellungskarte angefertigt.

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